Gemeinsam loten die Verantwortlichen Möglichkeiten einer konfessionsverbindenden Form christlicher Gemeinschaft aus. Derzeit wird unter dem Label „YChurch“ eine neue Form einer „Vereinskirche“ unter Mitbeteiligung und Trägerschaft der ev. und kath. Kirche sowie des CVJM diskutiert.
Ausgehend von einer gemeinsam erarbeiteten Projektskizze samt Finanzierungsplan arbeitet das Gründungsteam derzeit an einer Satzung. Diese soll nicht nur rechtssicher sein, sondern auch inhaltlich abbilden, was sich bisher als wesentlich für Kirche auf Franklin herauskristallisiert hat:
Das Suchen nach einer neuen (kirchlichen) Heimat.
Das Bedürfnis, Kirche im Nahraum zu erleben.
Die Bereitschaft, diesen Raum konfessionsübergreifend mitzugestalten.
Das Bedürfnis nach Eigenständigkeit und Unabhängigkeit.
Der Wunsch nach Kontinuität.
Kirche auf dem Experimentierfeld
Das erweist sich als herausfordernde Aufgabe. Leitungsverantwortliche auf evangelischer und katholischer Seite haben z.B. Sorge, dass sich mit YChurch auf Franklin eine Freikirche bilden könnte.
Nun wird auch relevant, was die evangelische und die katholische Kirche in der Euphorie des Aufbruchs vor einigen Jahren in den Hintergrund geschoben hatten: Wer finanziert was in welchem Umfang? Wer hat das Sagen bei der Kirche auf Franklin?
Nicht zuletzt muss geklärt werden, in welchem Verhältnis die auf Franklin wachsende kirchliche Gemeinschaft zu den bereits bestehenden Kirchengemeinden steht. Nominell gehören die Franklin-Bewohner*innen aufgrund des Territorialprinzips, zu diesen umliegenden Pfarreien. De facto empfinden und erleben sie das aber nicht so. Für sie als Pionier*innen sind Eigenständigkeit und Eigenleben ein hohes Gut.
Gleichzeitig läuft in der Erzdiözese Freiburg ein Kirchenentwicklungsprozess, der strukturell die Bildung von Großpfarreien bedeutet. Die neue Pfarrei Mannheim wird ab 2026 das ganze bisherige Dekanat mit ca. 80.000 Katholik*innen umfassen.
In der Evangelischen Kirche gibt es einen vergleichbaren Prozess der Regionalisierung. Ob und wie die Menschen sich in der „Pfarrei neu“ – so die katholische Bezeichnung – oder in der „Kooperationsregion“ (evangelisch) zugehörig fühlen können, ist dabei eine zentrale Fragestellung.
Franklin ist in gewisser Weise ein Experimentierfeld für diese Verhältnisbestimmungen, die auch die Menschen in den längst bestehenden Gemeinden und früheren Pfarreien betreffen.